Das "Hauptfeuer"

Feuerwerke aus den umliegenden Orten heizten die Stimmung so richtig an, obwohl der Bierhahn den letzten Tropfen längst abgeschüttelt hatte. Möglicherweise hätte es der pyrotechnischen Einlage auch nicht bedurft um Sterne zu sehen. Als die Zeit ausreichend fortgeschritten war, bahnten sich die Emotionen als schwer verständliche Weisen ihren Weg. Einige Angler meinten es wäre die neue Vereinshymne. Doch das blieb ob des heftigen Windes ungeklärt.
Konzentriertes angeln war somit am ehesten im Jugendcamp an der Ostbucht zu erwarten. Schon letztes Jahr hatte die Jugend die Preise abgeräumt. Wären da nicht einige hartleibige Altangler an ihren Nebenfeuern und Angelruten gewesen... Die Allgemeinverfassung dieser war in der Dunkelheit allerdings nicht auszumachen. Der Sonntagmorgen würde es zeigen.
Und der zeigte sich von der Sommerseite und ohne ätzenden Wind - endlich. Das konnte nur gut für den Frühstückskater sein. Die Fische jedenfalls waren (stellenweise) gut drauf. Vor allem die Bleien konnten den goldgelb leuchtenden Frühstückskörnern nicht widerstehen. Damit war aber auch klar, dass nicht klar war, wer um 10.00 Uhr zum Foto vor die Truppenfahne treten würde. Obsiegt jugendliches Durchhaltevermögen über die Erfahrung und das Restblut im Alkohol?
Dann war es so weit. Obwohl die Sonne noch nicht im Zenit stand, schwitzten einige Angler schon. Das mag am Gewicht der Fische gelegen haben, die sie zum Festplatz schleppen mussten, was jedoch nicht zählte. Oder es war Angstschweiß. Jedenfalls setzte ein Hechtchen von 50 cm die erste Schleimmarke, bevor es zum Weiterwachsen verpflichtet wurde. Eine schöne Plötze und ein Barsch hatten zu wenig Schleim. Logisch, dass die Brassen Vorteile hatten und die Schleimspur auf 52 cm vorschieben konnten. Nicht ganz unerwartet überbot ein fast schleimloser Karpfen diese Marke mit 54,5 cm. Doch die längsten Schleimies blieben die Bleien. Eine Länge von 59 cm war an diesem Tage nicht zu übertreffen.
Die Erfahrung hatte dieses Mal auf allen drei Plätzen gesiegt. Eine Alkoholkontrolle fand allerdings nicht statt.
Deshalb ist aus Gründen der Chancengleichheit fürs nächste Jahr anzuregen über einen Dopingtest nachzudenken.

G.K

die Fänge und deren Prämierung (klicken zum Vergrößern)