Startseite | Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss |  Datenschutzerklärung |

Besucherzaehler Besucher seit 04/2003

Wir sind Mitglied im

Anglerverband Leipzig e.V.
Heimat- und Kulturverein Mölkau

Angler - Traum(a) : : Seite 1

Die Ruhe vor dem Sturm Der Pfingstsonntag ist das, was jedem Angler schon bei der Vorstellung an Sommerhitze die Haut vom Körper kräuselt. Die Luft ist mit Lichtschutzfaktoren übersättigt und so zäh, dass sie kein Lüftchen zu bewegen vermag. Die Ufer des Kiessees sind von nichtangelnden Nudisten überschwemmt. Beim Gedanken jetzt zu angeln, tippe ich mir innerlich an die Stirn und suche den kühlsten Fleck im Haus. Es passt ganz gut, dass der sich im Keller, bei meinen Angelsachen, befindet. So kann ich für den geplanten abendlichen Angelansitz mein Rutenbündel vorbereiten, denn ganz auf einen Vorstoß zu den seit zwei Tagen am See gegrillten Anglern will ich dennoch nicht verzichten.
19:00 Uhr ist es so weit. Jetzt schafft man es schon die ausgeschwitzte Flüssigkeitsmenge nachzutrinken. Sogar meine Frau kann ich überzeugen einen Sommernachts-Traum am Wasser zu erleben. Dank eines klimatisierten Kasten Bieres fallen die Begrüßungssprüche der vorgeglühten Angler bei unserer Ankunft, von wegen Weichei und so, milde aus. Meine Zeitplanung ist schlichtweg optimal. Gerade hat Rolf den Grill angeheizt und erste Wolken sowohl von der Holzkohle als auch am Himmel verbreiten Sommernachts-Fluidum. Im Radio werden Gewitter aus Bayern verbreitet. Wir stoßen mit einem kühlen Bier darauf an, dass wir im Osten wohnen - „Prost!".
Während ich meine Angelruten montiere, erzählen Rolf und Arnold meiner Frau, wie sie im letzten Jahr bei einem Gewitterguss nur noch mit einer Rute fischen konnten, weil die Karpfen wie beim Stippen bissen - und was für Kaventsmänner! Bei der Art der Zubereitung der Karpfen des heutigen Abends steige ich in die kontroverse Diskussion mit einem Plädoyer für Karpfen blau ein.
Inzwischen haben wir das Südost-Ufer des Kiessees fast für uns allein. Die Nackedeis flüchten vor der Wolkenbildung. Nur eine Anglertruppe neben uns bleibt, vermutlich selbst bei Regen, standhaft, weil die Wattiefe ihrer Fahrzeuge nicht für Tonschlick ausgelegt ist. Der Wind lebt angenehm auf und vertreibt die Schwüle. Das Bier mundet, die Steaks sind lecker und allgemeine Entspannung tritt ein, als alle Ruten überprüft und neu ausgelegt sind. Das sind auch für einen späten Windsurfer Idealbedingungen. Lediglich erste grelle Entladungen in der schwarzen Himmelsmasse über Leipzig würden die Harmonie trüben, wenn sie näher dran wären. So aber sehen wir entspannt einen Wolkenschleier über Taucha niedergehen. Außerdem sind wir uns der Dichtheit unserer Angelschirme sicher. Der Wind dreht von Süd auf West und bringt die Frische des Gewittergusses bis zu uns. Eiskalt dahingegen sind die Regentropfen, die wenig später auf unsere überhitzen und ungeschützten Oberkörper treffen.

Wolkenbruch

[ 1 ]  [ 2 ]  [ > ]  [>>]       [ top ]  

Valid HTML 4.01! Valid CSS!